Mein Name ist Kerstin Schneider, ich bin Prokuristin eines mittelständischen Unternehmens und zudem seit vielen Jahren ehrenamtlich engagiert. Alles begann vor gut sieben Jahren, als mir mein damaliger Chef mein erstes Ehrenamt zuspielte. Auf diese Weise wurde ich durch den Rücktritt der bisherigen Amtsinhaberin kurzerhand zum ehrenamtlichen Vorstandsmitglied des Vereins für Sozialmedizin e.V. (VSM) in Stade.
Zwei Jahre später kam der Verein Hilfe für Behinderte e.V. auf mich zu, bei dem der Verein für Sozialmedizin e.V. Gesellschafter ist, ob ich das Amt des Kassenprüfers übernehmen könnte. Hier überprüfe ich seit 2015 einmal jährlich, ob das Vereinsvermögen ordnungsgemäß verwaltet wurde und informiere die Mitglieder auf der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung über den Stand der Dinge. Mein Kassenprüfbericht ist die Grundlage für die Entlastung des Vorstandes des Vereins.
Außerdem stehe ich in meiner Funktion als Vorstandsmitglied des VSM dem geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden bei Bedarf beratend zur Seite und unterstütze bei der Erstellung des Wirtschaftsplans. Des Weiteren nehme ich an den Beiratssitzungen und Mitgliederversammlungen teil, die in der Regel zwei- bis dreimal pro Jahr stattfinden. Ebenso kann ich bei Abwesenheit oder Verhinderungen des Vorstandsvorsitzenden alle rechtsnotwendigen Unterschriften für den Verein leisten und bin entsprechend auch im Vereinsregister eingetragen.
Ehrenämter sind meines Erachtens Herzensangelegenheiten, man sollte sich bewusst sein, dass Ehrenämter mit einer gewissen Verantwortung verbunden sind und man die Bereitschaft aufbringen muss, einen Teil seiner Freizeit dafür aufzuwenden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass ich die dort gewonnenen Erfahrungen auch für meinen Beruf nutzen kann. Ich bin der Überzeugung, dass sich meine Sozial- und Personalkompetenzen durch diese Jobs erweitert haben, das geht von der Verantwortung über die Denkweise, das Wertschätzen bis über zur Kommunikation.
Während ich mich früher dabei unwohl fühlte, vor fremden Menschen einen Vortrag zu halten oder etwas zu berichten, ist dies heute deutlich weniger unangenehm für mich, weil ich es durch meine ehrenamtliche Tätigkeit gelernt habe. Des Weiteren hat mir mein Ehrenamt dabei geholfen, mich in Sachverhalte, mit denen man nur am Rande oder selten im Jahr beschäftigt ist, besser hineindenken zu können und gezielte Fragen zu formulieren. Für mich persönlich sind mein Ehrenamt und alle Erfahrungen, die ich bisher damit sammeln konnte, auf jeden Fall eine Bereicherung, die ich nicht missen möchte.